Studienreise 2010

07.10.2010 17:00

Zum ersten Mal seit der Zusammenführung, der Meistergruppierungen aus Simmering und des Siemens Meister Coach und Coordinator Clubs unter dem neuen, alten, Namen Siemens Meistervereinigung Wien, wurde eine Studienreise ausgeschrieben. Ein Erfolg, wie die Teilnehmer an der Reise bestätigen können.

Bei wunderschönem, spätsommerlichen Kaiserwetter, erlebten die Kollegen zwei schöne Tage in Tirol. Eigentlich hätten die Teilnehmer, bei diesen positiven Reisefaktoren, das Lied „ Tirolerland du bist so schön, so schön, wer weiß wann wir uns…u.s.w., anstimmen müssen.

Am Donnerstag den 7. Oktober 2010 brachen 23 Teilnehmer von den Abfahrtsstellen SIE und BREHM, in einem der modernen Busse des Reisebüros SRAMEK, zur, heuer im Herbst stattgefundenen, Studienreise auf.
Engelbert Huber der, seit Bestehen der Meistervereinigung, 8. Vorsitzende begrüßte die Teilnehmer und präsentierte das Programm der Reise. Nach einer Pause in der Raststation Ansfelden, und einem kurzen Aufenthalt an einer Raststätte im Unterinntal, trafen wir bei unserem Hotel, in Gries am Sellrain ein. Wir wurden von den Besitzern herzlichst begrüßt. Engelbert Huber und Walter Engelmayer kennen die Hoteliersfamilie. Die Beiden hatten schon einige Winterurlaube hier verbracht. Da die Saison erst in einigen Wochen beginnt, war das Hotel noch geschlossen. Für uns machte man eine Ausnahme, und wir wurden auch aufs Beste bewirtet und betreut. Nach einem köstlichen Abendessen, anregenden Gesprächen der Teilnehmer, die ja traditionell aus den unterschiedlichsten Bereichen des Hauses Siemens stammen, wurde von manchen spät, von einigen später das Zimmer aufgesucht. Trotzdem saßen alle, oder fehlte jemand, beim, ab 6:00 Uhr angerichteten, Frühstücksbufett.

Um 7:00 Uhr, pünktlich und wie geplant, startete der Bus Richtung Wattens. Nach einer ersten Besichtigung von Andre Hellers grünem Riesen und dem Wattener Werk von außen, fuhren wir zu einem Werkstor. Nach einer, scheinbar etwas schwierigen Diskussion am Werkstor, verwies man uns auf Swarovski Optik in Absam. Der Ort liegt, wenige Minuten Busfahrt von Wattens entfernt. Das Karwendelgebirge im strahlenden Sonnenlicht bildete die Kulisse, die unbezahlbare Zugabe, nicht nur bei der Busfahrt, sondern auch den Postkarten-Hintergrund für das moderne Werk. Nur wenige besitzen ein Jagd oder Freizeitfernglas der Marke Habicht. Swarovski Optik hat seine Produkte im High Premium Markt angesiedelt. Ein Produkt für ein ganzes Leben, versicherte man uns stolz in dem alpenländisch, holzgetäfelten Vortragsraum. Hier wurde uns das Werk, die Kennzahlen und die Besitzerfamilie, und natürlich einige der hier erzeugten Produkte vorgestellt. Die Familie prägt schon viele Jahrzehnte das Leben in dieser Region und bietet mit dem Werkskindergarten eine Institution an, die nicht nur von Kindern der Mitarbeiter, sondern auch von Kindern der Familie Swarovski, und Kindern von außerhalb, besucht wird.

In zwei Gruppen geteilt wurden wir durchs Werk geführt. Man ist stolz darauf nahezu alle Teile selbst, mit äußerster Genauigkeit und Präzision herzustellen, und kann sich rühmen dem Kunden Geräte höchster Qualität anbieten zu können. Aluminium und Magnesium sind, abgesehen von optischen Gläsern und Prismen, die Hauptteile der Ferngläser und Fernrohre. Diese werden auf vollautomatischen Dreh und Fräsmaschinen erzeugt. Die anfallenden Späne werden zu brikettartigen Blöcken gepresst, wobei ein großer Teil der bei der Bearbeitung erforderlichen Kühlflüssigkeit entfernt, und dabei das Volumen um mehr als zwei Drittel verringert wird. Die „Briketts“ werden wieder eingeschmolzen. Zahlreiche Prüfschritte, und eine genaue Endkontrolle, garantieren dem Kunden sich mit einem Swarovski Habicht Fern- oder Jagdglas ein, Jahrzehnte funktionsfähiges, Präzisionsgerät gekauft zu haben. Wir wurden auch durch die Optik und Mechanik Lehrwerkstätte geführt. Ein wichtiges Anliegen, ein weiterer Anspruch den die Firma, und die Besitzerfamilie Swarovski an sich stellt, ist die Ausbildung in den eigenen Lehrwerkstätten.

Unser neuer, junger „Präsident“, Engelbert Huber,  bedankte sich für die freundliche  Aufnahme, und die interessante Führung, und überreichte unsere, mit dem Vereinslogo geschmückten, Krüge aus Stoober Keramik. Mittlerweile sind unsere Krüge und andere Vereinspräsente mit dem Meistervereinslogo, an zahlreiche Gastgeber und Mitarbeiter, in von uns besuchten, renommierten Firmen, in Europa verteilt worden.

Von Absam fuhren wir wieder nach Schwaz um dort die Swarovski Kristallwelten zu besuchen.
Mit etwa 700.000 Besuchern im Jahr, ist die Kristallwelt und der angeschlossene Shop, eine weltweit bekannte Attraktion. Andre Heller, und von ihm ausgewählte Künstler, haben diese Zauberwelt, die die mystischen Facetten des Lebens zeigen möchte, geschaffen. Nach einer kurzen Begrüßung, bei der natürlich auf die glänzenden Facetten der Firma Siemens hingewiesen wurde, konnte jeder für sich durch die Zauberwelt wandern. Zum Abschluss gab es ausreichend Zeit sich im Shop die weltweit angebotenen Kristall-Produkte anzusehen und zu kaufen.
Am Parkplatz wartete schon der Senior-Chef unseres Hotels auf uns. Er führte uns zum Mittagessen nach Thaur, zum
am Dorfplatz 5 gelegenen Gasthaus Purner.

In einer prächtigen, mit Holz getäfelten, und kunstvollen Schnitzereien, versehenen Stube haben wir das köstliche Mittagessen genossen. Wie im Hotel, so durften wir uns durchaus auch hier, als bestens betreute Gäste fühlen.
Der Seniorchef des Sporthotels Antonie gestaltete die Rückfahrt nach Gries am Sellrain als kleine Alpenrundfahrt. Wir fuhren zur Friedensglocke nach Mösern.

Die Glocke, bei Grassmayr in Innsbruck gegossen, ist 2,51m hoch, hat einen Durchmesser von 2,54 m und wiegt 10,18 Tonnen, Töne dis/1 – dis/0 – DIS – fis/0 – ais/0. Der Klang der Glocke, die täglich um 17:00 Uhr geläutet wird, ist weit ins Oberinntal zu hören. Der Weg vom Bus zur Glocke war so quasi die sportliche Herausforderung des Tages. Weiter ging die Fahrt nach Seefeld, dort wanderten wir durch die Fußgängerzone und konnten, durch die Sonne  verleitet, im Freien, Eis Kaffee oder Mehlspeisen genießen. Von Seefeld ging die Fahrt zurück nach Gries am Sellrain. Der kleine Ort liegt noch im Vorsaisonschlaf und bietet natürlich kein Nachtleben, das vermutlich auch kein Teilnehmer vermisst hat. Denn erstens erwartete uns ein geschmackvolles Abendessen und danach, im stilvollen Keller des Hotels eine Weinverkostung. Bei bester Stimmung wurden Qualitätsweine aus Österreich angeboten. Die Präsentation der Weine hätte ein Spitzenwinzer aus einer Weinbauregion kaum besser wie der Tiroler Hotelier machen können. Spät am Abend gesellte sich noch die Hotelchefin zu uns. Es war ein schöner Abend  in fröhlicher Meisterrunde.

Wie immer bei den Studienreisen war der Samstag der Kultur gewidmet. Um 8:00 Uhr verabschiedeten wir uns von den Hoteliers, dem kleinen Gebirgsdorf Gries am Sellrain, und fuhren nach Innsbruck. Am Busparkplatz beim Hofgarten warteten wir auf die Stadtführerin. Wir fuhren mit dem Bus zum Berg Isel. Ein Muss bei einem Innsbruck-Besuch, das Denkmal des Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer und die spektakuläre Sprungschanze. Als Nächstes besichtigten wir die Wiltener Basilika. In ihrer heutigen Form wurde sie auf Fundamenten einer Kirche aus dem 13. Jhd. errichtet und 1756 geweiht. Die Glocken der Kirche stammen seit 1751, wie eine Rechnung belegt, bis heute von der Gießerei Grassmayr. Bei der Fahrt zurück zum Busparkplatz kamen wir an diesem alten Traditionsbetrieb vorbei. Das Gebäude beherbergt nicht nur die Gießerei sondern auch ein sehenswertes Glockenmuseum. Vom Parkplatz gingen wir durch den Hofgarten zum Kongresshaus, und weiter zum goldenen Dachl. Ein prachtvolles, sehenswertes Bauwerk ist  der Innsbrucker Dom St. Jakob.1551 wurde die Kirche zu einer Saalkirche in der heutigen Form umgebaut. Besondere Prunkstücke sind die Gold und Silberarbeiten am Altar und an der Kanzel. Das prunkvolle Baldachingrabmal für Erzherzog Maximilian ist mit seinen vier, mit Weinblättern, Vögeln und Kleingetier geschmückten Bronzesäulen,  ein besonders bedeutsames Kunstwerk. Bei der Verabschiedung meinte die Führerin, Ich konnte Euch leider in der kurzen Zeit relativ wenig von unserer Stadt zeigen, aber, Innsbruck, die wunderschöne Alpenstadt am grünen Inn, ist jederzeit einen weiteren Besuch wert.

Für 11:45 Uhr waren wir im Silberbergwerk Schwaz, www.silberbergwerk.at angemeldet, der nächste Programmpunkt des Kulturteiles unserer Reise. Dass es kühl und feucht sein würde war uns schon, durch die von Schriftführer Wolfgang Greilinger verfasste Einladung bekannt, dass wir aber als silberne Bergwichtel verkleidet wurden, hat er uns verschwiegen. Silberfarbene Regenmäntel schützten uns vor, aus dem Felsen tropfendem Wasser, ein weißer Helm vor schmerzvoller Bekanntschaft mit den oftmals niedrigen Stollen. Mit der Grubenbahn wurden wir über holprige Gleise, wenig komfortabel in das Innere des Berges gebracht. Die Fahrt in den Berg war für die einstmals hier beschäftigten Bergleute sicher der angenehmste Teil eines beschwerlichen Arbeitstages.  Der Führer versuchte uns die schwere Arbeit der ehemals hier beschäftigten Kumpel zu vermitteln. Richtig realisieren, was die Arbeit in einer solchen Grube für die Leute bedeutet hat, kann heutzutage kein Mensch mehr. Eines ist aber bekannt, dass die Kumpel, oftmals schon in sehr jungen Jahren, in den Berg fuhren und ihre Lebenserwartung gering war. Wie bei allen Bergwerksbesichtigungen haben wir hier eine Arbeitswelt kennengelernt, die den Menschen unmenschliches abverlangt hatte, und heute jeder Besucher froh ist wieder gesund, und nicht todmüde, wie die ehemals hier schuftenden Bergleute, ans Tageslicht zu kommen.

In einem nahegelegenen Restaurant wurde das gute und üppige Mittagessen eingenommen. Im Freien mit einem, stets in Erinnerung bleibenden, Blick auf die im Sonnenlicht glänzenden Berge.
Der Vorstand der Siemens Meistervereinigung hat wieder einmal eine tolle Exkursionsfahrt organisiert, die vom herrlichen Herbstwetter zusätzlich geadelt wurde.

Und es war die Erste, vom neuen Vorstand ausgearbeitete Exkursionsfahrt die heuer, als Ersatz für die Studienreise im Frühjahr, angeboten wurde. Die positiven Stimmen sind für den Vorstand Ansporn und Auftrag neue, und weitere, Aktivitäten in Sachen Bildung, Kultur und gemeinsames Erleben auszuarbeiten, und den Vereinsmitgliedern anzubieten.


Nachlese zum Download!


Zurück