Studienreise 2012 Siemens Kemnath

31.05.2012 02:00

Am Donnerstag, den 31. Mai 2012 brachen 21 Teilnehmer von den Abfahrtsstellen SIE und LEB, in einem der modernen Busse des Reisebüros SRAMEK, zur heurigen Studienreise nach Erlangen auf. Da Engelbert Huber, der 8. Vorsitzende seit Bestehen der Meistervereinigung, leider bei einem wichtigen Workshop war, begrüßte im Bus diesmal sein Stellvertreter Wolfgang Hetyei die Teilnehmer und präsentierte das Programm der Reise. Engelbert nahm im Anschluss an den Workshop, mit weiteren 2 Teilnehmern, die lange Reise nach Erlangen mit seinem PKW in Angriff. Nach einer ausgiebigen und einer kleineren Rast kamen wir nach ca. 7 Stunden Fahrt endlich um 23:00 Uhr im Hotel „Bayrischer Hof“ in Erlangen an. Erschöpft aber bestens gelaunt, nahmen wir die Zimmerschlüssel entgegen, verstauten unser Reisegepäck in den Zimmern und trafen uns anschließend gleich in der Hotelbar, wo bereits Engelbert Huber, Yvonne Brezina und Franz Seitz, die ebenfalls bereits mit dem Auto angekommen waren, auf uns warteten. Am nächsten Morgen, pünktlich um 08:00 Uhr, brachen wir mit unserem Bus nach Kemnath auf. Im Siemens Werk Kemnath - Healthcare warteten bereits unsere Meisterkollegen, die uns zur Besichtigung der Medizinischen Fertigung zu ihnen ins Werk eingeladen hatten. Zu Beginn begrüßte uns Herr Alfred Koch, der seit Mai 2011 das Werk leitet. Anschließend stellten uns die Meisterkollegen kurz ihre Vereinigung vor. 

Hier eine kurze Info zum Standort Kemnath: Kemnath ist seit 50 Jahren Spezialist für mechatronische Komponenten. Wenn irgendwo auf der Welt ein Patient mit einem Röntgensystem, einer Angiographieanlage, einem Kernspin- oder einem Computertomographen untersucht oder mit einem Strahlentherapiegerät behandelt wird, ist oft Kemnather Technik mit im Spiel. Denn hier steht eine der modernsten Fertigungsstätten für Komponenten und Produkte der Medizintechnik des Siemens Sektors Healthcare. Die Entwicklung der umliegenden Region und des Standortes sind seit 1962 eng miteinander verbunden. Der Standort Kemnath hat sich in seiner fast 50-jährigen Geschichte von einem reinen Auftragsfertiger zu einem Spezialisten für mechatronische Komponenten und Produkte für die Medizintechnik entwickelt. Heute sorgen sich mehr als 1000 Mitarbeiter in Kemnath nicht nur um die reine Fertigung und Montage, sondern auch um die stetige Innovation und Weiterentwicklung ihrer Produkte. Dem Kunden in aller Welt sollen ausgefeilte und richtungweisende Lösungen angeboten werden, die seine Arbeit einfacher und effizienter gestalten. Über 140 Entwickler beschäftigen sich damit, neue Innovationen für Healthcare zu entwickeln. So kann Kemnath heute neben der Computertomographie und den klassischen Röntgensystemen auch andere Technologien von Siemens Healthcare wie die Nuklearmedizin, Strahlentherapie oder Diagnostik mit innovativen Komponenten versorgen. Auch im OEM-Geschäft (unter einem Original Equipment Manufacturer (abgekürzt OEM, englisch für Originalausrüstungshersteller) versteht man dem Wortsinn nach einen Hersteller fertiger Komponenten oder Produkte, der diese in seinen eigenen Fabriken produziert, sie aber nicht selbst in den Handel bringt) bedient Kemnath heute namhafte, weltweit agierende Medizinhersteller. Auf knapp 40.000 Quadratmetern werden für die verschiedenen Bereiche rund 1000 Komponenten unterschiedlichster Art entwickelt und im Verbund mit internationalen Lieferanten tl_files/Veranstaltungen/2012_05_31_Studienreise 2012 Erlangen/Bild-Siemens-Kemnath-klein.jpgproduziert. Dabei steht der interne Lieferant von Healthcare in ständiger Konkurrenz zu externen Anbietern, muss seine Produktivität immer in Frage stellen, überprüfen und permanent weiterentwickeln. Deshalb setzen die Mitarbeiter seit Jahren modernste Methoden der Produktionssteuerung und -gestaltung ein und wenden neue Formen der Zusammenarbeit und Arbeitsorganisation an. Ziel ist es, sich im Rahmen des Siemens-Produktionssystems ständig weiterzuentwickeln. Heute ist Siemens Kemnath im Geschäftsfeld der bildgebenden Medizintechnik weltweit der größte Standort dieser Ausprägung, mit einer geschlossenen Prozess- und Kompetenzkette von der Innovation und Produktidee über Entwicklung, Technologiefertigung, Montage und Systemprüfung bis hin zur Inbetriebnahme im Krankenhaus. Im globalen Verbund agiert Kemnath heute erfolgreich mit Standorten in China, Indien und den USA. 

Hier wurde uns einmal mehr die Möglichkeit geboten, einen Blick über unseren eigenen „Tellerrand“ zur werfen, wofür wir immer sehr dankbar sind. Anschließend wurden wir noch vom Werk zu einem Mittagessen in deren Kantine eingeladen. Bestens verköstigt, verabschiedeten wir uns von den Kollegen. Als kleines Dankeschön überreichte Engelbert Huber ein Präsent (Flasche Wein in einer Weinkasette mit unserem Vereinslogo darauf) an die Meisterkollegen die die Führung durchs Werk mit uns unternommen hatten. Um ca. 14:00 Uhr ging es dann mit dem Bus zurück ins Hotel nach Erlangen.

„Zufälligerweise“ ;-)) fand dieses Wochenende (24. Mai bis 04. Juni) gerade das Bergkirchweihfest in Erlangen statt. Dieses ließen wir uns natürlich nicht entgehen. In einzelnen kleineren Gruppen „erklommen“ wir den Berg und ließen uns dort das eine oder andere extra für dieses Fest gebraute Starkbier schmecken. Was dort los war, kann man nur schwer beschreiben. Man muss es selber erlebt haben, um sich eine Vorstellung zu machen, welch ausgelassene Stimmung unter den Besuchern dort herrscht. Selten habe ich ein Fest solchen Ausmaßes (laut Zeitungsberichten waren rund 1 Million Besucher heuer auf das Bergkirchweihfest gekommen) erlebt, wo so ausgelassen und vor allem so friedlich miteinander gefeiert wurde. Den Vergleich mit dem Münchner Oktoberfest braucht Erlangen glaube ich nicht zu scheuen. Im Gegenteil, man hört, und ich glaube wir können dass auch bestätigen, die Stimmung ist in Erlangen sicher genauso gut, wenn nicht noch besser, da hier alles doch im etwas kleinerem Rahmen abläuft. Mehr Infos zum Fest findet ihr unter http://www.der-berg-ruft.de

Am nächsten Tag trafen wir uns müde aber geschlossen beim Frühstück im Hotel wieder. Bei einem ausgezeichneten Frühstück mit Ham and Eggs, Kaffe, Fruchtsäften ect. ließen wir den Tag langsam angehen. Wie immer bei unseren Studienreisen, war der Samstag der Kultur gewidmet. Um 10:00 Uhr verließen wir das Hotel und unsere Reise ging weiter nach Nürnberg. Am Busparkplatz beim Bahnhof in Nürnberg wartete bereits unsere Stadtführerin Fr. Maria Schmidt-Holzhauser auf uns. Zunächst durften wir vom Bus aus die Sehenswürdigkeiten, unter kompetenter Führung von Fr. Schmidt-Holzhauser, besichtigen. Anschließend erkundigten wir die Altstadt zu Fuß. Kurz zur Geschichte Nürnbergs: Die Geschichte der Stadt Nürnberg setzt mit der ersten urkundlichen Erwähnung 1050 ein. Nürnberg stieg im Mittelalter unter den Staufern und Luxemburgern zu einer der wichtigen Reichsstädte im Heiligen Römischen Reich auf. Dank des blühenden Fernhandels und Handwerks wurde Nürnberg im 15. und 16. Jahrhundert eines der bedeutendsten kulturellen Zentren der Renaissance nördlich der Alpen sowie des Humanismus und der Reformation. Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) verlor die Stadt ihre herausragende Stellung mit der Verlagerung der politischen Gewichte im Alten Reich. Die Stadt und ihr Territorium blieben jedoch weiter selbstständig und konnten von Handel und Handwerk profitieren. Nürnberg wurde 1806 nach der Auflösung des Alten Reichs in das neugegründete Königreich Bayern eingegliedert. In Folge der Industrialisierung erstarkte die Wirtschaft der Stadt wieder. Zugleich sahen in dieser Zeit Anhänger der Romantik und des Historismus im spätmittelalterlichen Stadtbild ihr Ideal verwirklicht. Ab 1927 fanden die Reichsparteitage der NSDAP in Nürnberg statt. Die Nationalsozialisten nutzten den Mythos der Stadt für ihre propagandistischen Zwecke. Sie errichteten auf dem Reichsparteitagsgelände, einem fast 17 km² großen Gelände im Südosten Nürnbergs, zahlreiche Bauten und einige Kolossalbauten. Im Zweiten Weltkrieg flogen die Alliierten zahlreiche Luftangriffe auf Nürnberg und beschädigten Teile der Stadt schwer. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Nürnberg als Ort der Kriegsverbrecherprozesse der Alliierten ausgewählt, teils aus pragmatischen, teils wiederum aus symbolischen Gründen. Beim Wiederaufbau hielt man an den gewachsenen Strukturen fest. Die Wirtschafts- und Infrasktruktur wurde weiter ausgebaut und trug zum Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit bei. Heute zählt Nürnberg zu den wichtigen Großstädten Deutschlands und versteht sich als kulturelles und wirtschaftliches Zentrum Frankens. Nach einem ausgezeichneten Mittagessen und noch einiger Zeit um selber die Stadt zu erkunden, ging es am Nachmittag dann endgültig mit dem Bus weiter in Richtung Heimat. 

Das durchwegs positive Feedback, das wir von den Teilnehmern anschließend erhalten haben, ist für den Vorstand Ansporn und Auftrag, neue und weitere Aktivitäten in Sachen Bildung, Kultur und gemeinsames Erleben auszuarbeiten, und den Vereinsmitgliedern anzubieten. 

Fd Vorstand Wolfgang Greilinger

P.S. Wenn es euch gefallen hat, erzählt es unbedingt weiter, wenn nicht, dann könnt ihr es auch für euch behalten.

Nachlese zum downloaden

 

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