Die Indianer auf der Schallaburg

20.06.2008 14:00

Am Freitag, den 20. Juni 2008, bei herrlichstem Sommerwetter, fuhren im Rahmen unserer Frühjahrsfahrt mit Partnern, 29 Damen und Herren zur Ausstellung „Indianer“, Ureinwohner Nordamerikas zur Schallaburg. Reinhard Schwarz hatte die Fahrt organisiert und Kassier, Ernst Kraus, sammelte nicht nur den Teilnehmerbeitrag von EUR 30,- ein, er sorgte auch für die Verpflegung im Bus. Die kühlen Getränke gab es aus dem Bordkühlschrank des Busses. Über Tulln, der Blumenstadt an der Donau, wo noch Kollege Toni Pfandl zustieg, fuhren wir über die Westautobahn zum, 1572 auf den Mauern einer Mittelalterlichen Burg errichteten Schloss Schallaburg.


Jedes Jahr gibt es auf dem schönen Renaissanceschloss interessante Ausstellungen. Im Jahr 2006 wurde „Dschingis Khan und seine Erben“, im Jahr 2007 „Die Kreuzritter“ präsentiert. Heuer eben die „Indianer“, mit zahlreichen Exponaten aus dem Völkerkundemuseum in Wien.

Als der weiße Mann den amerikanischen Kontinent zum ersten Mal betrat, lebten die indigenen Völker schon seit tausenden von Jahren dort. Von Grönland bis Mexiko lebten diese Völker, die vom Einwanderer „zivilisiert“ wurden, man brachte ihnen Religion, Kultur, Kriege, Krankheit und Tod. In den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts überlegte man auch die Reservate aufzulassen, in denen die Indianer großteils ein trostloses Leben mit Alkohol und Drogen führen. Doch mittlerweile hat man diesen Menschen Perspektiven geboten und teilweise sogar weiteres Land zurück gegeben. Die heutigen Indianer haben zu einem selbstbewussten Ausdruck gefunden, sie beschäftigen sich mit ihrem kulturellen und spirituellen Erbe. Neuer Umgang mit Natur und dem Planeten im Allgemeinen ist gefordert, und da kann uns die Geschichte der indigenen Völker durchaus ein Beispiel sein. Diese Völker hatten ein gesundes Verhältnis zur Ausbeutung der vorhandenen Ressourcen, der Tier und Pflanzenwelt. Und sie hatten durchaus auch kunsthandwerkliches Geschick, wie man an den „designten“ Mokassins und bestickten und bemalten ausgestellten Kleidungsstücken, und den kunstvollen Masken, sehen konnte. Mit Filmen und Büchern wurde den Menschen der Alten, und den Einwanderern in die Neue Welt, ein völlig falsches Bild von den Apachen, den Navajo´s und den Sioux vermittelt. Die Irokesen wurden in unserer Zeit sogar von einer jugendlichen Protestbewegung, zumindest was den Haarschnitt anbelangt, zum Vorbild genommen.

Ein Bild in der Ausstellung zeigt ganz besonders das Verhältnis zwischen den Ureinwohnern und dem Zuwanderer. Es zeigt Männer beim Kartenspiel, der trickreiche weiße Mann ist als Falschspieler mit einer zusätzlichen Karte im Hosentasche dargestellt. Sicher nicht nur ein Vorurteil, wie die Geschichte der großteils verarmten „Rothäute“ zeigt. Ein Beispiel ist der Tausch der Insel Manhattan gegen Glasperlen.

Nach dem Besuch der Ausstellung gab es noch Gelegenheit sich im Indianershop umzusehen, das Tipidorf zu besuchen, und durch den wunderschönen Renaissance Garten zu gehen. Kulinarischer Höhepunkt war das Abendessen im Schlossrestaurant. Es gab ein dreigängiges, gutes und üppiges, kalorienreiches Menu, Hauptgang ein köstlicher Braten mit Kraut und Knödel. Motivation für sportliche Aktivitäten, und intensive körperliche Arbeit, am bevorstehenden Wochenende. Bei seinen Abschiedsworten im Reisebus bedankte sich unser „Präsident“ Robert Bauer bei den Organisatoren der diesjährigen Frühjahrsfahrt, und bat das auf der Schallaburg versäumte, vereinshistorisch wichtige Gruppenfoto, am Parkplatz in Tulln nachzuholen.

http://www.schallaburg.at


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