Exkursion Druckerei BERGER Horn

26.09.2008 19:56

Am 26. September 2008, ab fuhren 22 Personen, Damen und Herren, um 12:30 Uhr vom Standort Wien 21, Heinrich von Buolgasse 5, zur Druckerei Ferdinand erger & Söhne nach Horn.

Bei einem kurzen Halt in Ziersdorf stiegen, Hofrat Prof. Dr. Ernst Bezemek, und drei Personen unserer Reisegruppe zu. Hofrat Bezemek, pensionierter Leiter einer Abteilung des N.Ö. Landesarchivs, den einige Kollegen, von unserem Besuch 1998 im Landhausviertel in St. Pölten, kennen, erzählte uns, während der Fahrt Wissenswertes über die Region.

In Maissau zum Beispiel, nicht nur über die Heurigenlokale am Fuße des Manhartsberges, sondern auch über das dort befindliche Schloss. Es zählt zu den bedeutendsten Burgen und Festungen, und stammt aus dem 12. Jahrhundert. In der Vorweihnachtstzeit findet hier der Maissauer Schlossadvent statt und im Sommer werden viele Schlosskonzerte abgehalten.

Seit fast 900 Jahren ist Schloss Maissau ununterbrochen bewohnt, und befindet sich seit 480 Jahren im Besitz der Familie Abensperg-Traun. Die alten Kellergassen des Ortes mit ihren Presshäusern, prägen das Landschaftsbild des Weinviertels.

Einen Besuch wert, ist auch die Maissauer Amethystwelt und der Amethyststollen. Die Amethystwelt zeigt die Entstehung und die Kraft des mythischen Steines.

Neben der Geschichte erzählte Dr. Bezemek auch Geschichten aus der Region. Unter anderem über den Räuberhauptmann Grasl. 205 Mal stahl, raubte und mordete der 1790 geborene Grasl, geht aus den Aufzeichnungen hervor, die während des zweijährigen Verhörs gemacht wurden. 1818 wurde Grasel in Wien für seine Untaten gehängt.

In Horn, befindet sich die Druckerei Berger, das Ziel unserer Reise. Wir wurden vom Junior-Chef Peter Berger begrüßt und in ein Besprechungszimmer geführt. Wie es sich für ein Unternehmen gehört, dass auf seine Gründer und seine Geschichte zu Recht stolz ist, befindet sich hier auch die Ahnengalerie. Hr. Berger Junior präsentierte uns das Unternehmen, und dessen Kennzahlen, und erwähnte auch bekannte Auftraggeber und Produkte. Mit mehr als 200 Periodika ist Berger österreichweit einer der größten Druckhersteller. Bücher für Kunst und Wissenschaft, Bildbände und Kataloge, im Vier- und Fünffarbendruck entstehen hier, am Rande des Waldviertels, am Rande der Bezirkshauptstadt Horn. In einer modernen Druckerei, einem Leitbetrieb für die strukturschwache Region. Von der digitalen Datenübernahme des Auftraggebers, über im Rollenoffset und Bogendruck erstellte Produkte, endgefertigt und gebunden, bis zum Versand, bietet das Haus Berger Printmedien an. Bevor uns Peter Berger durch die Hallen der Druckerei führte, überreichte Robert Bauer unsere Gastgeschenke. Allein durch die erhaltenen Vorinformationen, und einem kurzen Info Video, waren wir neugierig auf den Rundgang und die Druckmaschinen. Digitaldruck und Offsetdruck, in hoher zeitgemäßer Qualität, wird hier dem Kunden geboten. Durch das Büro der Auftragsbearbeitung und Produktionsleitung kamen wir zur Maschine auf der die Druckplatten belichtet und entwickelt werden. Arbeiten die vor einigen Jahrzehnten von mehreren Schriftsetzern erledigt werden mussten. Dieser Beruf ist mittlerweile ausgestorben, die Arbeit wird am Computer erledigt. Wir sahen dass, während der Druckvorgänge, immer wieder kontrolliert wird, ob Schriftbild und Farben, den hohen Anforderungen der Kunden, entsprechen. Die Druckerei Berger bietet den Auftraggebern auch die Möglichkeit ihre Produkte in Klebebindung und herkömmlicher Fadenbindung, mit harten oder kartonierten Buchdeckeln und Einbänden zu liefern. Die Firma bietet aber auch den Versand, zum Beispiel regelmäßig erscheinender Druckschriften, an die Endkunden an. Papier und unterschiedlichste Farben, in Tiegeln und Containern, sind das Material mit dem Gedanken und Worte, in Zeitschriften und Büchern gebunden, auch heute noch, als wichtiges Informationsmedium, einem interessierten Publikum zur Verfügung gestellt werden. Wir sahen 21 Druckwerke für Fünffarben Bogenoffsetdruck, Sonderfarben und spezielle Drucklackierungen, und die 48 Seiten MAN Lithoman Rollenoffsetdruckmaschine. Diese wird alle 13 Minuten automatisch mit einer großen Papierrolle auf der sich je 27km Papier befinden bestückt.

Nach dem, für die Dokumentation unserer Reisen wichtigem, Gruppenbild fuhren wir von Horn, über Maria Dreieichen und Eggenburg, nach Hollabrunn.

Dort besuchten wir eine der Wirkungsstätten von Hofrat Bezemek. Das Museum Alte Hofmühle. Neben der Dauerausstellung der archäologischen Schätze des Museums gestaltet das Museum immer wieder Sonderausstellungen. In den letzten Jahren zum Thema NSZeit, und zur Zeit Napoleons, in Hollabrunn. Derzeit zu 100 Jahre Hollabrunn, ein Jubiläum das heuer gefeiert wurde. Nach den Dankesworten von Robert Bauer, an HR. Prof. Dr. Ernst Bezemek, und der Übergabe unserer Vereinsgläser, zur Erinnerung an unseren, Besuch, brachen wir nach Wullersdorfauf.

Dort befindet sich ein, ehemals im Besitz des Stiftes Melk gewesener, jetzt der Familie Hans und Maria Burger gehörender Keller. In diesem begann der gemütliche und kulinarische Ausklang des Tages. Hans Burger erläuterte uns die Nutzungsmöglichkeit des Kellers für die Mieter der Vinothekenboxen. Zu den Mietern gehören bekannte Schauspieler und Kunden des Hauses aus ganz Europa, darunter auch Angehörige ausländischer Botschaften. Hans Burger ist ein talentierter Präsentator seiner Weine und wird seinen Kunden, „Freunden", bestimmt in Erinnerung bleiben. Nach der Verkostung einiger Weine und den Erläuterungen der Sortenmerkmale durch den Winzer persönlich, fuhren wir zum Gästehaus Burger nach Kalladorf Dort gab es das Abendessen und eine Präsentation eines Filmes von unserem Kollegen Werner Kirchner, zu unserer heurigen Studienreise nach Brüssel. Leider war es nicht möglich die schön gestalteten Gästezimmer, und die alternativen Heizsysteme, mit Jenbacher Motoren-Generatoren, betrieben mit Holzgas aus eigener Produktion, zu besichtigen.

Ein informativer Tag und ein schöner Abend fand in dem kleinen, mehr im europäischen Ausland als in Österreich bekannten, Kalladorf im Bezirk Hollabrunn sein Ende.

Nachlese als download hier!

Zurück